Lexikon

Rütteln

Rütteln ist ein wichtiger Schritt im Herstellungsprozess von Wein, insbesondere von Schaumwein wie Champagner. Es bezieht sich auf das manuelle Drehen und Schütteln von Weinflaschen während der Gärung, um das Hefesediment im Wein zu entfernen und eine klare, saubere Flüssigkeit zu erhalten.

Wenn Weintrauben zu Wein fermentieren, setzt sich Hefesediment am Boden der Flasche ab. Dieses Sediment kann unerwünschte Aromen und Trübungen im Wein verursachen. Durch das Rütteln wird das Sediment von der Unterseite der Flasche zu einem Punkt nahe dem Flaschenhals bewegt, wo es leichter entfernt werden kann.

Traditionell wurden Weinflaschen von Hand gerüttelt, wobei der Winzer jede Flasche einzeln drehte und schüttelte. Heutzutage werden jedoch häufig automatisierte Rüttelmaschinen verwendet, die den Prozess beschleunigen und erleichtern.

Die Dauer des Rüttelns variiert je nach Wein und gewünschtem Ergebnis. Bei Champagner kann der Rüttelprozess mehrere Wochen dauern, um sicherzustellen, dass das Hefesediment vollständig entfernt ist. Während des Rüttelns wird der Wein oft auch geschüttelt oder gedreht, um sicherzustellen, dass das Sediment gleichmäßig verteilt wird.

Rütteln kann auch Auswirkungen auf den Geschmack und die Textur des Weins haben. Durch das Entfernen des Hefesediments wird der Wein oft klarer und heller. Einige Experten argumentieren jedoch, dass das Rütteln auch einen gewissen Einfluss auf den Geschmack des Weins hat, da es dazu beiträgt, dass sich die Aromen und Textur des Weins verbessern.

Insgesamt ist Rütteln ein wichtiger Schritt im Herstellungsprozess von Wein, der dazu beiträgt, dass der Wein klarer, sauberer und geschmackvoller wird. Obwohl es zeitaufwendig und anstrengend sein kann, ist es unverzichtbar für die Herstellung von Qualitätswein, insbesondere von Schaumwein.