Lexikon
Grünfäule
Grünfäule ist eine Pilzkrankheit, die in Weinbergen und anderen Obstplantagen auftreten kann. Der Pilz, auch als Botrytis cinerea bekannt, befällt die Trauben und führt zu einer Veränderung der Beerenhaut, wodurch sie aufplatzen und sich ein feuchtes Milieu im Inneren der Beere bildet. Die Grünfäule ist besonders in feuchten und regnerischen Wetterbedingungen verbreitet.
Die Grünfäule kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Weinherstellung haben. Wenn die Fäule unter kontrollierten Bedingungen auftritt, kann sie dazu führen, dass die Trauben überreifen und dadurch eine höhere Konzentration an Zucker und Aromen erhalten. Dies ist besonders für die Herstellung von edelsüßen Weinen, wie zum Beispiel Sauternes oder Tokajer, von Vorteil. Hierbei wird die Botrytis auf den Trauben belassen und erst nach der Lese zu einem Teil der Weinbereitung.
Jedoch, wenn die Grünfäule nicht kontrolliert wird, kann sie dazu führen, dass der Wein unbrauchbar wird. Eine unkontrollierte Grünfäule führt zu ungleichmäßiger Fermentation und zu einer verminderten Menge und Qualität des Weins. Die Botrytis kann auch andere Mikroorganismen anziehen, die zur Bildung von Essigsäure oder unerwünschten Aromen und Geschmacksnoten führen können.
Weinhersteller bekämpfen die Grünfäule durch den Einsatz von Fungiziden und durch die Überwachung des Klimas, um die Ausbreitung der Pilzkrankheit zu vermeiden. Um das Risiko von Grünfäule zu minimieren, kann auch eine sorgfältige Laubarbeit in den Weinbergen durchgeführt werden, die die Luftzirkulation verbessert und eine schnelle Abtrocknung von Feuchtigkeit auf den Trauben ermöglicht.
Insgesamt ist die Grünfäule eine bedeutende Herausforderung für Weinhersteller, insbesondere in Regionen mit hohen Luftfeuchtigkeit. Obwohl sie in einigen Fällen zu edlen Weinen führen kann, sollte sie dennoch unter Kontrolle gehalten werden, um eine höhere Qualität und Quantität der Weinproduktion zu gewährleisten.