Lexikon

Rotberger

Die Rotberger Rebsorte ist eine Kreuzung aus den Sorten Trollinger und Riesling und gehört somit zu den sogenannten Neuzüchtungen. Sie wurde im Jahr 1928 in Weinsberg in Württemberg von August Herold gezüchtet und ist vor allem in Deutschland verbreitet. Die Sorte ist eine frühreife und ertragreiche Sorte, die vor allem in wärmeren Regionen wie dem Rheingau, der Pfalz und Baden gerne angebaut wird.

Der Rotberger zeichnet sich durch eine dunkelrote Farbe und eine feine Säure aus. Das Aroma erinnert an Kirschen, Beeren und Kräuter. Die Sorte ist vor allem für die Herstellung von Roséweinen geeignet, aber auch als Rotwein wird sie gelegentlich genutzt. Dabei wird der Rotberger meist mit anderen Rebsorten wie Spätburgunder oder Dornfelder verschnitten, um die Farbtiefe und die Komplexität des Weins zu erhöhen.

Einige Winzer experimentieren jedoch auch mit sortenreinen Rotberger-Weinen und erzielen dabei beachtliche Ergebnisse. Diese Weine sind meist fruchtig, leicht und erfrischend und eignen sich hervorragend als Sommerweine oder als Begleiter zu leichten Speisen wie Salaten oder Fisch.

Aufgrund der hohen Ertragskraft der Sorte und ihrer Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen geriet der Rotberger in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts etwas in Vergessenheit. In den letzten Jahren hat die Sorte jedoch wieder an Bedeutung gewonnen, da sie sich als unkompliziert und vielseitig einsetzbar erwiesen hat.

Insgesamt ist der Rotberger eine interessante und vielversprechende Rebsorte, die vor allem in Deutschland eine wichtige Rolle spielt. Mit ihrem feinen Aroma, der dunklen Farbe und der leichten Säure eignet sie sich hervorragend für die Herstellung von Rosé- und Rotweinen, aber auch als sortenreiner Wein kann der Rotberger überzeugen. Obwohl die Sorte nicht zu den bekanntesten gehört, ist sie definitiv einen Versuch wert und eine Entdeckung für Weinliebhaber, die auf der Suche nach etwas Neuem und Aufregendem sind.